Rezension: Unter dem Zelt der Sterne - Jenn Bennett

Unter dem Zelt der Sterne - Jenn Bennett

Verlag: Carlsen Verlag
Erscheinungsdatum: 01. August 2019
Format: Taschenbuch
Preis: 15,00 €
Seitenzahl: 400
{Bei Gewinnspiel gewonnen}


 

Der Klappentext:


Früher waren Zorie und Lennon beste Freunde – und kurze Zeit sogar mehr als das. Doch seit dem Homecoming-Ball letztes Jahr herrscht zwischen ihnen Funkstille, und auch ihre Familien haben sich nichts mehr zu sagen. Dann wird ein Campingtrip mit Freunden zum Desaster und Zorie strandet in der Wildnis. Zusammen mit dem Jungen, der ihr das Herz gebrochen hat: Lennon. Auf sich allein gestellt und ohne die Möglichkeit, einander aus dem Weg zu gehen, kommen endlich all ihre Gefühle zum Vorschein. Aber haben Zorie und Lennon den Mut, einen Neuanfang zu wagen?


< Erste Gedanken / Einstieg / Stil >


Zunächst einmal: Meine Güte… Können wir bitte kurz über dieses wunderschöne Cover sprechen? Ich war sofort verliebt und auch die Struktur des Paperback ist anders, als ich es von anderen Büchern kenne.

Obwohl ich eine ungefähre Vorstellung hatte, wie der Inhalt des Buches aussehen könnte, wurde ich letztlich völlig überrascht- dazu aber später mehr. Der Einstieg in das Buch fiel mir ziemlich leicht und Zorie war mir sofort sympathisch. Wie die meisten von euch wissen, habe ich mit weiblichen Charakteren so meine Probleme, aber Zorie ist hinreißend. Dasselbe trifft auf Lennon zu. Ihn habe ich von der ersten Sekunde an ins Herz geschlossen und mag seine ruhige, trockene Art.  

Unter dem Zelt der Sterne wird aus der ICH-Perspektive der Hauptprotagonistin Zorie erzählt und ist locker und flüssig zu lesen. Die Seiten sind nur so dahin geflogen und ich war wirklich gefesselt von dieser unfassbar charmanten Geschichte.



< Charaktere & Handlung >
In erster Linie geht es selbstverständlich um Zorie, die unter einem ganz besonderen Zwang leidet- sie muss ihr gesamtes Leben durch planen. Sie führt Listen und terminiert alles bis ins kleinste Detail. Spontanität bereitet ihr nicht nur Unbehagen, sondern verstärkt ihren Ausschlag, den auch beispielsweise Schalentiere auslösen, um ein Vielfaches. 
Sie ist eine äußerst liebenswerte Protagonistin und ihre Geschichte ist geprägt von Herausforderungen, Veränderungen und (natürlich) auch von Liebe. Ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, ist es allerdings nicht. 
Als Zorie sich von ihrer Freundin zum „Glaming“ überreden lässt, ahnt das junge Mädchen noch nicht, dass dieser Campingtripp ein echtes Abenteuer und ein richtiger Horrortripp für ihre Zwänge wird. 
Mit von der Partie ist der ziemlich sarkastische und nerdige Lennon. Er ist ein Reptilienliebhaber, fährt einen Leichenwagen, lebt bei seinen beiden Moms und wirkt anfangs eher etwas zurückhaltend. Zorie und er kennen sich bereits. Früher einmal waren sie beste Freunde (und kurze Zeit ein bisschen mehr), aber nach dem Abend des Homecoming Balls, ist plötzlich alles anders. (Das Buch beginnt ca. 1 Jahr nach diesem Ereignis.)

Obwohl es sich hier um eine Liebesgeschichte handelt, ist nicht alles rosarot und wunderbar. Ich habe damit gerechnet, dass ich eine seichte, verhältnismäßig kitschige und vielleicht auch ein wenig langweilige Lovestory in der Wildnis zu lesen bekomme, aber dem ist nicht so. 
Nicht nur in Gefühlsangelegenheiten müssen die beiden jungen Menschen einige Herausforderungen überstehen. Auch die Natur hält eine Menge Überraschungen für die beiden bereit, die Mut, Stärke und Vertrauen zueinander erfordern. 
In diesem Buch geht es außerdem um zerbrechende Freundschaften, Homophobie und Seitensprünge. 

Das Setting ist unglaublich schön und mich hat während des Lesens das Fernweh gepackt. 


< Fazit >
Wenn ich an „Unter dem Zelt der Sterne“ denke, wird mir warm ums Herz. Und das, obwohl ich das Buch schon Anfang August beendet habe. Mir bleibt es im Kopf und wenn ich es in meinem Regal stehen sehe, muss ich lächeln. Ihr glaubt gar nicht, wie schön das ist. 
Ich war wirklich verliebt in das Setting und die beiden Hauptprotagonisten sind mir richtig ans Herz gewachsen. Beide machen eine tolle Entwicklung durch. Besonders Zorie muss sich Dingen stellen, die eigentlich überhaupt nicht in ihr Lebenskonzept passen. Dass ihr viele Dinge Schwierigkeiten bereiten und sie sich teilweise überwinden muss, finde ich sympathisch. Sie wächst mit jeder Herausforderung- und manchmal sogar über sich selbst hinaus. 
Für mich gibt es an dem Buch so gut wie nichts zu beanstanden. Das Ende hat mir nicht ganz so gut gefallen. Ich bin der Meinung, man hätte an einem gewissen Punkt einen Cut setzen sollen, anstatt es noch weiter in die Länge zu ziehen. Ich verstehe, dass noch einige Fragen offen waren, die erklärt werden sollten, allerdings war zum Schluss irgendwie die Luft raus. 
Ansonsten ein wirklich wundervolles Buch zum Genießen. Mit „Unter dem Zelt der Sterne“ könnt ihr die Seele baumeln lassen und euch von der tollen Atmosphäre verzaubern lassen. 
Das Buch hat alles, was das Herz begehrt: Freundschaft, Humor, Liebe, Spaß, Spannung und auch Schmerz. Es handelt von der ersten großen Liebe, von zerbrechenden Freundschaften, Seitensprüngen und Homophobie und wenn ihr euch jetzt fragt: „Kann man das alles wirklich stimmig in einem Buch unterbringen?“, sage ich euch „JA! Kann man.“
Ich bin begeistert, hingerissen und verliebt.

Von mir gibt es 4/5 Sternen und eine ganz klare Leseempfehlung oben drauf.


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